Dating-Apps sucht man auf meinem Smartphone vergebens. Zumindest seit etwa drei Monaten. Nachdem meine letzte Beziehung vergangenes Jahr in die Brüche ging, fing ich an, über eine App meine Date-Partner zu finden. Und was soll ich sagen? Es war wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Klar, hin und wieder war man sich sympathisch. Die Jungs luden mich ab und zu zum Essen ein. Und die Meisten waren auch charmant. Aber der Funke sprang nie über.
Nachdem ich den Dating Apps Lebewohl gesagt hatte, beschloss ich, eine neue Single Community auszuprobieren: Taleja. Mich überzeugte die Idee, den Verlauf eines Dates im Vorhinein mit seinem Auserwählten zu klären. Und mir gefiel noch etwas an dem Dating Portal: Man kann Dates nach Städten filtern. Da ich für ein paar Wochen Semesterferien hatte und mich gerade in Österreichs Hauptstadt aufhielt, beschloss ich also, nach Dates in Wien zu suchen. Und so stieß ich auf das Profil eines wunderschönen Mannes, der dort ein Date mit mir erleben wollte.
Traumhaftes Rendezvous über Taleja
Eine Woche später stand ich mitten in dieser prächtigen Stadt. Pittoreske Häuschen säumten meinen Weg. Unser Treffpunkt: Ein Café im Schönbrunner Schlosspark. Er war schon dort. Ein großer, gut gebauter, schlanker Mann. Mitte 30 und super attraktiv. Genau mein Typ. Ich wäre ihm am liebsten direkt um den Hals gefallen.
Und er machte es mir leicht. Als er mich sah, öffnete er freudig die Arme und ich lief ihm spielerisch entgegen. Schon lag ich in seinen starken Armen. So perfekt wurde ich noch nie bei einem Rendezvous begrüßt. Mein Herz schlug bereits jetzt einen Takt schneller.
Wenige Minuten später saßen wir im Café und tauschten uns über unsere Leben aus. Dass ich Kunstwissenschaften studierte wusste er bereits. Nun erfuhr ich, dass er Berater für ein international tätiges Unternehmen ist, ursprünglich aus Berlin kommt und derzeit beruflich in Wien unterwegs ist.
Es wirkte so, als sei er sehr erfolgreich. Aber er stellte sich niemals da oder prahlte. Das gefiel mir richtig gut. Stattdessen wollte er viel über mich wissen. Und ich hatte keine Schwierigkeiten mich zu öffnen. Da war ein Gefühl von tiefer Vertrautheit.
Wien: Jetzt anschauen!
Dating in Österreich: Mit der Kutsche unterwegs
Nachdem wir eine Weile Arm in Arm durch Wien gelaufen waren, kamen wir an einem freien Fiaker vorbei. Wir tauschten nur wenige Sekunden vielsagende Blicke aus und kurz darauf saßen wir auch schon auf der Kutsche.
Der Weg führte uns vorbei an der Stephanskirche zum Burgtheater und Rathaus. Auch an der wunderschönen Hofburg und dem Michaelertrakt führte uns die Rundfahrt vorbei. Doch die ganzen Sehenswürdigkeiten nahmen wir nicht wirklich wahr. Wir hatten nur Augen füreinander, küssten uns und genossen die Nähe. War das etwa Liebe auf den ersten Blick?
Kurz hinter dem Petersplatz nahm die Tour ihr Ende. Und auch wir mussten uns nun verabschieden. Er hatte an diesem Abend noch ein Geschäftsessen. Aber er versicherte mir, dass er tausendfach lieber mit mir die Zeit verbracht hätte.
Als er erfuhr, dass ich sowieso geplant hatte noch zwei Tage in Wien zu bleiben und bereits ein Zimmer gebucht hatte, strahlte er voller Freude. Und so kam es, dass unser zweites Date direkt am nächsten Tag stattfand.
Ja, es war Liebe auf den ersten Blick.