Am Anfang jeder Beziehung ist da diese Aufregung. Das Kribbeln. Die Lust aufeinander. Heiße Dates. Am liebsten würde man das gemeinsame Bett gar nicht mehr verlassen. Es gibt so viel zu entdecken und zu erleben!
Doch auch in der besten Beziehung setzt irgendwann die Routine ein. Bei manchen geht auch die Lust auf Sex zurück. Aus dreimal am Tag wird dreimal in der Woche wird dreimal im Monat wird…
Dieses Phänomen ist gar nicht so selten. Dabei tut häufiger Sex der Beziehung gut – auch auf Dauer. Laut einer ElitePartner-Studie aus 2018, für die mehr als 7.000 Liierte befragt wurden, gibt es einen deutlich feststellbaren Zusammenhang zwischen sexueller Häufigkeit und Beziehungszufriedenheit.
Allerdings gibt es Paare, da wird aus dem häufigen Liebesspiel irgendwann überhaupt keine Nähe mehr. Oder noch schlimmer: SIE sehnt sich nach der Intimität. ER macht den Eindruck, dass ihm überhaupt nichts fehlt. Wie kann das sein?
Kein Verlangen – das kommt vor
Asexuelle Menschen gibt es wirklich. Unter Frauen. Unter Männern. Betroffene haben kein Verlangen nach Sex. Man schätzt, dass etwa ein Prozent der Deutschen davon betroffen ist. Vielleicht aber auch deutlich mehr. Betroffen sind sowohl Singles aus vergebene Menschen.
Tatsächlich sieht man Asexualität aber nicht als Krankheit an, die behandelt werden sollte. Vielmehr ist sie eine weitere sexuelle Orientierung. Ebenso wie Hetero- oder auch Bisexualität. Asexuelle Singles haben Dates, sie küssen gerne, sie lieben Nähe. Nur das Liebesspiel ist für sie irrelevant.
So weit so gut. Aber was passiert, wenn man selbst mit einer asexuellen Person zusammen ist? Insbesondere Frauen können die sexuelle Unlust ihrer Partner als eine echte Tortur erleben. Sie fühlen sich nicht begehrenswert. Ungeliebt. Abgewiesen.
Dabei hat Asexualität beim Mann rein gar nichts mit seiner Partnerin zu tun. Auch wenn Frau schnell dazu tendiert, die Schuld bei sich zu suchen.
Asexualität: Wege aus der Krise
Außenstehende sagen bei sexlosen Pärchen schnell: “Das würde ich nicht durchstehen. Sie sollten Schluss machen.” An sich ist das eine Option. Aber gerade bei Liebenden, die wirklich viel füreinander empfinden, ist das leichter gesagt als getan.
Zudem es Wege aus der Krise gibt. Auch Pärchen mit einem asexuellen Part können zusammen glücklich sein und Nähe zueinander finden. Etwa durch zärtliche Massagen mit Happy End oder einfach nur persönliche Berührungen, die man sonst mit niemandem teilt.
Wie immer in einer Beziehung gilt auch hier: Reden ist das A und O. Gemeinsam lassen sich weitere Lösungen erarbeiten. Da wäre etwa die Option auf eine offene Beziehung und Casual Dating. So kann die Lust auf rein Körperliches mit anderen gelebt werden. Die seelische Intimität und die Gefühle bleiben aber beim Partner.
Auch die Trennung ist eine Option
Natürlich ist niemand ein schlechter Mensch, wenn er oder sie sich von seinem asexuellen Partner trennt. Wenn die ungewollte Abstinenz zu sehr an einem nagt, das Körperliche fehlt, dann ist eine Trennung durchaus legitim. Selbst wenn Gefühle und sogar Liebe im Spiel sind. Ja, es tut weh. Aber es geht auch vorbei. Eine dauerhafte Beziehung mit einer asexuellen Person dagegen nicht.
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