Jeder kennt irgendwen, der bereits einen Menschen aus einer Beziehung gestohlen hat. Oder selbst ausgespannt wurde. Vielleicht nicht bewusst. Aber wenn man das Leben jedes Menschen kennen würde, dem man auf der Straße begegnet, wären die Zahlen der Ausspanner und Ausgespannten gigantisch. Zumindest wenn man einer Studie mit rund 17.000 Befragten Glauben schenken darf.
Die Befragung ergab, dass ganze 46 Prozent der westeuropäischen Frauen – also fast jede zweite – und 56 Prozent der Männer in Westeuropa bereits jemandem den Partner ausgespannt haben.
Poaching – so nennt man das Phänomen, wenn jemandem der/die PartnerIn ausgespannt wird – ist in zwei Dritteln der Fälle erfolgreich. Sprich: Zwei von drei Poachern bauen mit ihren Eroberungen eine Beziehung auf.
“Wow, Poaching lohnt sich”, könnte man jetzt denken. Aber ist das wirklich so?
Stabile Beziehung aus Partnerklau aufbauen – das sagen die Fakten
Tatsächlich ist Partnerklau regelrechtes Gift für die daraus entstandene Beziehung. Mehrere Befragungen ergaben, dass die meisten Beziehungen nach dem Ausspannen scheitern.
Das “Journal of Research in Personality” hat einige Studien zu dem Thema veröffentlicht, die alle das gleiche Bild zeichnen: Eine Partnerschaft, die aus einem Partnerklau entsteht, ist besonders fragil. Besonders die ausgespannte Person zeigt sich in der neuen Beziehung meist unzufrieden und weniger engagiert, als in der vorigen Beziehung. Zudem ist die Bindung zum neuen Partner nicht so stark.
Die Konsequenz: Untreue ist bei Paaren, die aus Poacher und Opfer bestehen, nahezu vorprogrammiert.
Ausgespannte Menschen sind narzisstisch und neurotisch!
Bei den ausgespannten Personen zeigt sich ein wenig charmantes Bild. “Gepoachte” sind meist so stark auf die Bestätigung von außen angewiesen, dass sie leicht auf die Annäherungs- und Flirtversuche von anderen eingehen. Selbst wenn sie vergeben sind. Oder aber, das Opfer ist in seiner aktuellen Beziehung nicht glücklich und ist regelrecht dankbar dafür, dass die Beziehung durch Einflüsse von außen ganz von selbst in die Brüche geht. Ganz ohne das eigene Zutun.
Und was ist mit den Poachern? Die kommen auch nicht besser weg. Die Ausspanner leiden unter hohem Geltungsdrang und erweisen sich oft als beziehungsunfähig. Kein Wunder, dass die Ausspanner zur Untreue neigen.
Aus Poaching eine glückliche Beziehung machen – eher nicht
Die Chancen, aus einem Partnerklau eine ernste und stabile Beziehung aufzubauen, sind extrem schlecht. Menschen, die verlassen wurden, weil ihnen ihr Partner oder ihre Partnerin ausgespannt wurde, können sich allerdings glücklich schätzen: Sie sind einem Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstruktur entkommen – und können sich nun Trost in einem Casual Dating Abenteuer suchen.
Statt zu trauern, stehen nun alle Türen offen. Über eine Singlebörse können Verlassene etwas Spaß zum Vergessen der verlorenen Beziehung suchen – oder auch jemanden für eine ernste Partnerschaft finden. Eine Partnerschaft, wie sie mit einem Poacher oder einer gepoachten Person nie hätte stattfinden können. Das ist doch was!